Neulich war ich mit Familie im Freilichtmuseum Lindlar unterwegs, wo alte Bauernhöfe und andere Gebäude (wie das obige Verteiler-Türmchen) in hübscher Landschaft zusammengestellt sind. Dort können vor allem Kinder sehen und teilweise in Aktion erleben, was Ältere und selbst »Mittelalte« noch in »freier Wildbahn« erlebten. An solche Türmchen, die zur Stromversorgung ländlicher Gebiete beitrugen, erinnere ich mich zum Beispiel selbst noch gut, ich habe ihr Verschwinden kaum bemerkt. Als Kind faszinierten sie mich mit ihren Gummi-Isolierungen und den eindringlichen Warnschildern.
Andere Gebäude jedoch sagten mir weniger, blieben »museal« für mich, oder eben fremd, weil wir nicht in der Heimat meiner Kindheit herumliefen, sondern im Bergischen Land.
So kam ich auf diese Idee: Eigentlich bräuchte jeder sein eigenes Heimatmuseum. Denn Heimat ist nicht in erster Linie etwas, was man im Atlas findet. Heimat ist etwas sehr Persönliches, jede/r hat und schafft sich seine eigene Heimat, in der Gegenwart ebenso wie in der Erinnerung.
Schreibidee #22: Zeichnen Sie auf einem großen Stück Papier das Bild oder die Karte ihres persönlichen Heimatmuseums. Welche Landschaften, Gebäude und Ausstellungsstücke müssen dort unbedingt hinein? Beschreiben Sie dann, wie Ihr Heimatmuseum aufgebaut ist und was es dort zu sehen gibt.
Hinweis 1: Diese Idee eignet sich sehr dazu, kreativ ausgeschmückt und erweitert zu werden. Als Wandbild, Projektskizze, Ausstellungskatalog, Wanderkarte und so weiter.
Hinweis 2: Gehen Sie ins Detail. Erlauben Sie sich Subjektivität und Einseitigkeit. Es geht nicht darum, alles abzudecken, was sich für gewöhnlich in einem Heimatmuseum befindet. Es ist Ihr ganz persönliches!
[Wie immer fände ich es toll, wenn Sie Ihren Text zu dieser Schreibidee unten in die Kommentarbox kopieren würden. Damit geben Sie zugleich Ihr Einverständnis für die Veröffentlichung auf diesen Internetseiten. Ich wünsche Ihnen viele Leser — und reichlich hilfreiches Feedback.]