Das Wort »Glück« kann vieles bedeuten. Hier ist nicht das wohlige Glücksgefühl gemeint, das unser Leben im besten Fall begleitet (»happiness«), sondern die gute Seite des Zufalls (»luck«).

Von Glücksfällen erzählen wir meistens gerne, nur manchmal — wie bei einem Lottogewinn — scheint es klüger, sie für sich zu behalten, um keinen Neid aufkommen zu lassen. Denn das Glück, um das es hier geht, ist immer unverdient. Glückspilz Gustav Gans ist darum, trotz aller Vorzüge, nicht ganz so beliebt wie sein Cousin, Pechvogel Donald Duck.

Ob es im Leben, dies- oder jenseits der Lottozahlen, Glücksfälle gibt, ist eine Frage der Weltanschauung. Für manche ist alles Schicksal. Nicht wenige, die mit einem Silberlöffel im Mund geboren wurden, pochen auf die Bedeutung der eigenen Leistung. Andere, die gar nichts dafür können, fühlen sich als Versager. Das biografische Schreiben, so meine persönliche Erfahrung, lehrt auch Bescheidenheit.

Schreibidee #36: Erzählen Sie von einem wahrhaftigen Glücksfall in Ihrem Leben.

Hinweis: Dabei kann es sich um eine kurze Episode handeln, wie Sie zum Beispiel knapp einem Unfall entkamen, oder um eine echte Weichenstellung. Denn auch diese (Schicksal hin oder her) hängen oft vom Zufall ab. Eine zufällige Begegnung, eine glückliche Fügung oder eben die Lottozahlen. (Das eigentliche Lebensglück, die »happiness«, hängt wohl davon ab, wie man mit diesen Glücksfällen umgeht.)

[Wie immer fände ich es toll, wenn Sie Ihren Text zu dieser Schreibidee unten in die Kommentarbox kopieren würden. Damit geben Sie zugleich Ihr Einverständnis für die Veröffentlichung auf diesen Internetseiten. Ich wünsche Ihnen viele Leser — und reichlich hilfreiches Feedback.]