Derzeit brauchen wir viele gute Ideen, um unseren Alltag zu gestalten. Aber nicht nur zu Corona-Zeiten sind Ideen gefragt. Ohne sie, einen Schuss Kreativität und auch den Elan, die Idee ein Stück des Wegs zu ihrer Realisierung zu begleiten, wäre unser Leben ärmer.
Ideen können dem Normalgrau des Alltags einen Schuss Farbe beimischen, der alles verändert.
Ideen können dem trockenen Sandkuchen des Lebens ein Sahnehäubchen aufsetzen.
Ideen können unsere große wie die kleine Welt jedes Einzelnen verändern und Probleme lösen, die unlösbar scheinen.
Sie sind es, die uns Menschen von der sogenannten »künstlichen Intelligenz« unterscheidet, die bloß vorgegebene Aufgaben löst.
Schreibidee #66: Schreiben Sie davon, wie Sie einmal eine gute Idee hatten.
Hinweis: Natürlich gibt es auch weniger gute Ideen, aber davon wollen wir jetzt einmal schweigen.
5 Antworten zu “#66 — Eine gute Idee”
Krepppapier
Die afghanische Familie, die ich betreue, kommt z.Zt. genauso wie andere mit der Kinderbeschäftigung für eine vier- und eine anderthalbjährige an ihre Grenzen. Um die Mama zu entlasten, strenge ich meinen Grips an, wobei mir außer Vorlesebüchern nichts einfällt. Die Vierjährige möchte gerne etwas schneiden, aber es gibt in dem Haushalt keine Kinderschere. Da kann meine Freundin aushelfen. Jetzt wird noch Material gebraucht. Was könnte das sein? Die Geschäfte sind geschlossen und ich bin ideenlos. Bei einem Spaziergang in der Nachbarschaft entdecke ich ein Haus, in dem offensichtlich gerade ausgemistet wird. Verschiedene Kisten mit Büchern und Büromaterialien stehen draußen zur Selbstbedienung. Dabei liegen auch – mehrere Rollen Krepppapier. Das ist die Lösung, wäre ich nicht drauf gekommen. Auch ein Klebestift findet sich. Jetzt muss ich nur noch der Mama erklären, was man mit Krepppapier alles machen kann (soweit mir bekannt ist). Sie freut sich, hat das schon mal im Internet gesehen, wusste aber nicht, was es eigentlich ist. Am nächsten Tag kriege ich ein Foto von einem großen Klebebild, es zeigt einen Apfelbaum.
Eine gute Idee
Dienstag, 17.März 2020.
Seit gestern dürfen wir nicht mehr dahin, wo wir hin wollen. Eine Absage folgt auf zwei andere: Versammlungen, Urlaube, Treffen, ……
Es gilt noch einiges zu erledigen, zu besorgen, zu organisieren.
Mit dem Fahrrad fahre ich über den ausgestorbenen Marktplatz und ……..Plan B, unser Edelburgerrestaurant bietet Straßenverkauf an. Die muss ich unterstützen.
Ich rufe meinen Nachbarn Udo an – wir leben beide alleine, Wand an Wand – und lade ihn zum Essen ein.
Er sucht sich in seiner Wohnung am Laptop einen Crispy Chicken Burger mit Süsskartoffelpommes und Dattelschmand aus, ich suche mir in meiner Wohnung am Laptop einen Smoky Pete Burger mit Plan B Krautsalat aus.
Ich bestelle per Telefon und hole die getrennt verpackten (die Verpackung ist Biomüll) Gerichte ab und stelle Udos Burger nach kurzem Klingelzeichen vor seine Wohnungstür.
Wir essen gleichzeitig, er in seiner, ich in meiner Wohnung.
Kurzes Telefonat danach: Es hat uns beiden gut geschmeckt. Dass wir getrennt gegessen haben fanden wir eher angenehm, weil es uns lieber ist, wenn uns beim Burgeressen keine/r zusieht.
Prima, jetzt wird biografika auch noch zur Ideenbörse!
Lieber Hansjörg,
das ist eine durchaus nachahmenswerte Idee, die auch umseten werde, da ich auch “Rücken” habe und “Nacken” und sowieso mir die geschenkte Zeit nehme, um mein Bücherregal zu durchforsten, in der Hoffnung, ein “Stehpult” frei machen zu können.
Da ich zur Zeit zu Hause viel schreibe und am Tisch arbeite, was mir und meiner Wirbelsäule gar nicht behagt, habe ich mir einfach ein Bücherregal auch zu einem Stehpult umfunktioniert.
Darauf ein paar Bücher gelegt, um mein Tablet in “Augenhöhe” zu haben.
Nun kann ich stehend schreiben und lesen, und gelegentlich auch eine Gleichgewichtsübung machen, indem ich auf einem Fuß stehe.
Klingt alles banal, für mich eine große Hilfestellung, und noch dazu kostenlos.