Prüfungen begleiten uns vor allem in der ersten Lebenshälfte. In Schule und Ausbildung gewöhnen wir uns an die ständigen »Leistungsnachweise« — mündlich oder schriftlich –, später kommen sie seltener vor und können umso aufregender werden. Und manchen wird das Leben selbst zur Prüfung.
Wie gut bin ich? Diese in der Leistungsgesellschaft ständig präsente Frage kann in Prüfungen beantwortet werden. Doch lässt sich auch argumentieren, dass Prüfungen bloß künstliche Situationen sind, deren Regeln wenig mit dem Leben zu tun haben. Liegt die Wahrheit also im Prüfungsraum oder auf der Straße?
Die meisten können sich noch im fortgeschrittenen Erwachsenenalter gut an ihre Fahrprüfung erinnern. An den entscheidenen Moment, an dem man entweder alles richtig machte — oder sich einen ärgerlichen Schnitzer leistete. Bei meiner Staatsexamensprüfung war ich derart nervös, dass mein Gehirn auf Autopilot ging. Kurz darauf konnte ich mich an nichts mehr erinnern.
Manche gläubige Menschen sehen das Leben mit seinen Widrigkeiten als Prüfung an, in dem man sich bewähren und für Höheres qualifizieren kann. Doch auch wer nicht an einen göttlichen Prüfer glaubt, kann kritische Situationen im Leben als Prüfungen sehen, in denen sich zeigt, wie vorausschauend, intelligent, mitfühlend oder charakterstark wir handeln können.
Schreibidee #83: Schreib von einer wichtigen Prüfung.