Sorgen nützen meistens nichts. Vor allem in Bezug auf Dinge, die nicht in unserer Macht stehen. (Stichworte: Corona, Klimawandel) Anstatt uns zu motivieren, ein mögliches Unheil abzuwenden, beschäftigen sie unsere Fantasie und halten uns vielleicht sogar davon ab, etwas Sinnvolles zu tun.

Ich bin in kalten Krieg aufgewachsen. Nachdem ich mit 15 Jahren den Film »The Day After« im Kino gesehen hatte, der die Folgen eines Atomkriegs ausmalte, konnte ich tagelang nichts Vernünftiges tun. Ich zuckte jedesmal zusammen, wenn ein amerikanischer Kampfjet (oder irgendein Flugzeug) zu hören war. Weil wir in der Nähe eines Luftwaffenstützpunktes wohnten, war das recht häufig. Später machte ich mir auch »persönlichere« Sorgen: Ob ich das Studium bestehen würde, einen Job bekäme, und dann die Kinder …

Wenn Sorgen nichts nützen, muss man sie los werden, um sich weiter aufs Leben konzentrieren zu können. Man kann sich ablenken, lustige Filme gucken oder Sport treiben, im Garten arbeiten, oder man schreibt die Sorgen auf, bannt sie auf Papier und klappt das Notizbuch zu.

Beginne mit einer Liste: Welche Sorgen beschäftigten dich zu verschiedenen Zeiten in deinem Leben? Was half gegen diese Sorgen? Welche bestehen noch heute, welche lösten sich in Luft auf?


Schreibidee #95: Schreibe die Geschichte einer früheren Sorge, die du heute nicht mehr hast.


Hilfsfragen: In welcher Situation entstand die frühere Sorge? Hast du sie aktiv bekämpft? Wie? Hat es geholfen? Warum ist die Sorgen dann verschwunden? Was hat sich geändert? Taucht sie heute noch gelegentlich auf? Hat dich diese Sorge geprägt?



P.S.: Diese Schreibidee wurde von einem Text von Jenny Alexander im »Writing Magazin«, November 2021, inspiriert.