Der Fragebogen des früheren FAZ-Magazins enthielt eine Frage nach den »Helden und Heldinnen in der Wirklichkeit« (im Kontrast zu denen »in der Geschichte«, deren Vorzüglichkeit wohl bereits einer gewissen Legendenbildung unterliegt). Nun habe ich den Eindruck, der Zeitgeist wendet sich nach Jahren der Skepsis wieder stärker den Heldengeschichten zu, nicht bloß im Kino. Liege ich damit richtig? Und hat der Krieg etwas damit zu tun?
In den irischen Nachrichten wurde von Männern berichtet, die sich nach Jahren des friedlichen Lebens und Arbeitens in Irland freiwillig zum Kampf in der Ukraine meldeten. Eine Abschiedsszene am Busbahnhof Cork, die Familie bleibt zurück in der Wahlheimat. Was die erste Heimat betrifft, scheint der Mann keine Wahl zu haben. Ist er ein Held? Kehrt er nicht zurück, wird er wahrscheinlich so genannt werden.
Die Lage wird unübersichtlich. Was ist als nächstes zu tun? Zu Diskussion und Meinungsbildung scheint keine Zeit zu bleiben. Da kommt jemand um die Ecke, der den Überblick zu haben scheint. Der weiß, was richtig und was falsch ist. Wir haben unseren Helden gefunden, jetzt können wir Popcorn essen und uns zurücklehnen.
Urheberin unbekannt
Und dann sind da die »Alltagsheld*innen«. Sie werden so genannt, weil zwischen ihren Leistungen und der Anerkennung, die sie erhalten, ein Missverhältnis besteht. Weil, verkürzt gesagt, kein Altenpfleger Porsche fährt.
Schreibidee #107: Wer ist ein*e Held*in für dich? Was hat diese Wahl mit dir zu tun?
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